⏳ Wartezeit & Übergang
Was tun, wenn der Therapieplatz auf sich warten lässt?
Du hast dich überwunden.
Den ersten Schritt gemacht.
Kontakt aufgenommen, vielleicht sogar schon ein Erstgespräch geführt –
und dann kommt: Warten.
In vielen Regionen gibt es Wartezeiten auf einen Therapieplatz – manchmal Wochen, manchmal Monate.
Das ist frustrierend. Und kann gerade in schwierigen Phasen wie ein Schlag ins Gesicht wirken.
Aber: Du bist in dieser Zeit nicht machtlos.
In diesem Beitrag zeige ich dir Möglichkeiten, wie du die Wartezeit überbrücken und gut für dich sorgen kannst.
🕰️ 1. Warum gibt es überhaupt Wartezeiten?
Psychotherapeutische Versorgung ist in Deutschland stark nachgefragt – und leider nicht flächendeckend ausreichend.
Viele Kassensitze sind begrenzt, und gerade zu bestimmten Jahreszeiten steigt der Andrang.
Auch wenn es sich unfair anfühlt: Es liegt nicht an dir.
Und es bedeutet auch nicht, dass dein Anliegen nicht wichtig ist.
🧭 2. Was du während der Wartezeit tun kannst
🔹 a) Kontakt zu mehreren Therapeut:innen aufnehmen
Es ist erlaubt – und sinnvoll – mehrere Anfragen parallel zu stellen.
Viele Praxen führen Wartelisten oder bieten „freie Zeiten“ an, wenn kurzfristig Termine ausfallen.
Tipp: Frag direkt nach einem Erstgespräch oder einer Sprechstunde, auch wenn noch kein Platz frei ist.
🔹 b) Sprechstundentermine nutzen
Seit einigen Jahren gibt es „psychotherapeutische Sprechstunden“, die zeitnah angeboten werden sollen.
Dort kannst du deine Situation schildern und eine erste Einschätzung erhalten – manchmal ergeben sich daraus Zwischenlösungen.
🔹 c) Übergangsbegleitung in Anspruch nehmen
Einige Therapeut:innen bieten Begleitung in größeren Abständen an, bis eine reguläre Therapie beginnen kann.
Auch Online-Angebote oder Gruppenangebote können hilfreich sein – je nach Bedarf.
🔹 d) Selbstfürsorge stärken
Es klingt klein – aber es ist groß:
In der Wartezeit kannst du lernen, dich selbst besser zu begleiten.
Z. B. durch:
– Achtsamkeitsübungen
– Schreiben / Journaling
– Bewegung in der Natur
– kleine Alltagsrituale
– bewusste Pausen & klare Grenzen
Du findest erste Anregungen auch im Menüpunkt Impulse auf meiner Website.
🔹 e) Notfallangebote kennen
Wenn du merkst, dass die Belastung akut wird:
Zögere nicht, dir sofortige Unterstützung zu holen:
Hausärzt:in
– Krisendienste in deiner Region
– Notfallambulanzen in psychiatrischen Kliniken
Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 (kostenfrei & anonym)
💬 3. Was du dir sagen darfst
👉 „Ich habe mich auf den Weg gemacht – und das zählt.“
👉 „Ich darf traurig oder wütend sein – und trotzdem dranbleiben.“
👉 „Ich kann etwas tun – auch wenn ich noch keinen Therapieplatz habe.“
Die Wartezeit ist keine Sackgasse.
Sie ist ein Abschnitt.
Und du gehst ihn nicht umsonst.